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Tag 04 – Warum Sprachkompetenz?
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Sie haben sich entschlossen, etwas für Ihre Sprache zu tun. Dazu kann ich Ihnen von Herzen gratulieren!
Ihr Entschluss zeigt, dass Ihnen die zwischenmenschliche Kommunikation etwas bedeutet und dass Sie Wert darauf legen, die menschliche Kultur weiter zu entwickeln oder, anders ausgedrückt, dieselbe nicht verkommen zu lassen.
Wir werden uns zu Beginn mit dem Sinn und der Bedeutung von Sprache beschäftigen, mit ihrer Funktion sowie mit ihren negativen und positiven Auswirkungen.
Dieser Newsletter ist ganz bewusst kein Ersatz für den Deutschunterricht an allgemeinbildenden Schulen. Er hat auch nicht das Ziel, aus Ihnen einen sattelfesten Germanisten zu machen. Wenn Sie ein solcher werden wollen, müssen Sie dieses Fach an einer Universität studieren.
Vielleicht haben Sie es bemerkt:
In dem vorangegangenen Absatz habe ich eklatant gegen die so genannte "Political Correctness" verstoßen, indem ich im Text beim Germanisten nur die männliche Form verwendet habe.
Ich möchte deshalb diesen ersten Newsletter dazu verwenden, eine wichtige Verabredung zu treffen:
Diese Verabredung gilt eben dieser sprachlichen Besonderheit, dass wir, um wirklich korrekt zu sein, generell bei allen Gelegenheiten sowohl die weibliche als auch die männliche Variante der jeweiligen Formulierung verwenden müssten.
Erfahrungsgemäß lesen sich entsprechende Texte allerdings etwas mühsam.
Politiker sind die bedauernswerten Opfer dieser korrekten Sprachregelung. Um vieler Wählerinnenstimmen und Wählerstimmen willen behindern sie ihren Redefluss konsequent mit Formulierungen wie "Steuerzahlerinnen und Steuerzahler", "Migrantinnen und Migranten", "Wechselwählerinnen und Wechselwähler" usw.
Hierzu gleich eine Scherzfrage:
Wie könnte das Ministerium genannt werden, das von der Gleichstellungsbeauftragten des entsprechenden Bundeslandes geleitet wird?
(Antwort)
Ich bitte Sie nun sehr herzlich darum, zu akzeptieren, dass ich nur die männliche Sprachform verwende, es sei denn, die Unterscheidung ist wichtig für das Verständnis des jeweiligen Textes.
Wer mich kennt, weiß, dass ich sehr weit davon entfernt bin, dem Patriarchat das Wort zu reden. Deshalb kann ich es mir leisten, auf weibliche Sprachformen zu verzichten, ohne mich der Frauenfeindlichkeit verdächtig zu machen.
Falls Sie nun diese Verabredung überhaupt nicht akzeptieren können oder mir meine Aussage nicht glauben, respektiere ich dies selbstverständlich. Allerdings liegen Sie und ich dann weltanschaulich so weit auseinander, dass es sich für Sie kaum lohnen dürfte, irgendeinen weiteren Text von mir zu lesen.
Ich meine es wirklich ehrlich. Und ich möchte mich niemandem aufdrängen. Aber ich verspreche Ihnen:
Wenn Sie mir folgen, dann werden Sie viel Spaß haben.
Für heute verabschiede ich mich erst einmal von Ihnen.
Im nächsten Newsletter erfahren Sie etwas über meinen Werdegang – vor allem darüber, warum ausgerechnet ich als Nicht-Germanist den Anspruch habe, jedem Menschen, der Deutsch als Muttersprache spricht, entscheidende Hinweise zur Sprachkompetenz geben zu können.
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ich freue mich darüber, dass Sie dabei bleiben und sich nicht durch meine scheinbare Arroganz im gestrigen ersten Newsletter haben abschrecken lassen.
Ich entnehme daraus, dass ich Ihnen einiges zumuten darf, und ich werde mich bemühen, die maximale Unhöflichkeit bereits innerhalb der Testphase zu erreichen, damit Sie Gelegenheit haben, rechtzeitig auszusteigen.
Wie versprochen gebe ich Ihnen zunächst einmal einige Informationen über meinen Werdegang:
Ich wurde schon im zarten Alter von fünf Jahren eingeschult mit der Begründung, dass ich mir eine falsche Rechtschreibung angewöhnte und dies so schnell wie möglich zu korrigieren sei.
Bei diesem Prozess hat meine Grundschullehrerin ganze Arbeit geleistet:
Während der gesamten vier Grundschuljahre habe ich von all den vielen Diktaten, die wir damals schreiben mussten, nur ein einziges „versemmelt“:
Ein Fehler – Zensur: 2.
Alle anderen Diktate wurden als fehlerfrei mit 1 zensiert. Später, am Ende des zehnten Schuljahres ließen die Zensuren für Physik (1), Mathematik (2), Chemie (2), Musik (1) die Rückseite meines Zeugnisses regelrecht erstrahlen.
Aber auf der Vorderseite stand Griechisch 5, Geschichte 5 (hochgearbeitet von einer 6 im Halbjahreszeugnis), Latein 4, Deutsch 4. Gesamtergebnis: Sitzengeblieben!
So habe ich dann die Zehnte wiederholt und war zum Abitur – ganz normal – 19 Jahre alt. Es folgten zwei Jahre Bundeswehr (Gehorchen und Befehlen lernen), Studium Mathematik, Betriebswirtschaft, Informatik – Abschluss: Diplom-Informatiker.
Alles Weitere ist meinem Profil zu entnehmen in XING und Facebook.
Soweit die Fakten.
Wie jeder Mensch verfüge auch ich über bestimmte Begabungen. Schon sehr früh erkannt wurde meine Musikalität. Ich spiele seit mehr als 60 Jahren Geige (als Hobby). Ich habe in dieser Zeit nie damit aufgehört. Heute ist wissenschaftlich erwiesen, dass dies eine sehr gute Voraussetzung für mein gesamtes bisheriges Leben war.
So früh meine Musikalität von meinen Eltern erkannt wurde, so spät haben meine Töchter (Söhne habe ich nicht) erkannt, dass ich mit Sprache gut umgehen kann. Zusammen mit logischem Denkvermögen, welches durch mein Berufsleben als Informatiker permanent trainiert wurde, ergibt sich daraus meine Fähigkeit, sprachliche Aspekte kompetent darzustellen.
Ich werde dies im Verlauf dieses Newsletter-Seminars unter Beweis stellen.
Ein weiterer Grund dafür, wie wenig abwegig es für mich als Informatiker ist, mich mit Sprache zu beschäftigen, ist folgender:
Es gibt für allgemeinbildende Schulen einige Computerprogramme zur Lernmittelverwaltung, zur Erstellung von Stundenplänen, zur Verwaltung von Räumen usw. Diese Programme wurden von Lehrern geschrieben und nicht von Informatikern.
Der Lehrer steht vor der Aufgabe, einen Stundenplan zu erstellen. Er lernt Programmieren und löst diese Aufgabe wie auch alle seine Nachfolger fortan mit einer selbst geschriebenen Software.
Der Informatiker in seiner Eigenschaft als Webmaster steht vor der Aufgabe, Texte für die Webseiten seiner Kunden zu erstellen – und er scheitert kläglich bei dem Versuch, fehlerfreie Sätze ins Internet zu stellen. Es ist furchtbar, was man dort alles findet!
Wenn ein Lehrer die Aufgabe eines Informatikers zu lösen imstande ist, kann ich als Informatiker auch die Aufgabe eines Lehrers wahrnehmen. Ich verhelfe Ihnen und allen anderen Menschen zu einer Sprachkompetenz, die Sie alle in die Lage versetzt, die vielen sprachlichen Entgleisungen zu vermeiden, die Sie – heute mehr denn je – in vielen Dokumenten und Internet-Beiträgen finden können:
Webseiten, Bewerbungsschreiben, Lebensläufe, Verträge, Klageschriften, Gutachten, E-Mails, Werbetexte, Geschäftsbriefe, Protokolle usw.
Es ist durchaus keine Frage der Schulbildung, wie gut jemand mit der deutschen Schriftsprache vertraut ist. Die Defizite reichen bis in höchste akademische Kreise!
Zum Schluss gebe ich Ihnen noch eine Rückversicherung:
Ich bin mit einer studierten Germanistin verheiratet. Damit habe ich Zugriff auf ihre Bibliothek und ihren fachlichen Rat. Das verleiht diesem Newsletter-Seminar gewissermaßen ein Gütesiegel.
Jetzt haben Sie genug über mich erfahren. Ab dem nächsten Newsletter geht es um Sie und Ihre sprachlichen Fähigkeiten. Was Sie im Verlauf des Newsletter-Seminars erwartet, wird Thema der nächsten Newsletter-Lektion sein.
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Schön, dass Sie wieder da sind. Wenn Sie Kinder haben, haben Sie sie schon zum Musikunterricht angemeldet?
Ok. Ist nur ein gut gemeinter Tipp.
Aber jetzt ernsthaft:
Wie viele Bücher stehen bei Ihnen zu Hause im Regal? Keine Comics oder Bilderbücher, ich meine vielmehr Romane, Geschichten, Sachbücher, Krimis (ja – auch die!), vielleicht ein Lexikon …?
Wie viele davon haben Sie gelesen? Lesen Ihre Kinder? Oder sitzen die nur vor dem Fernseher – wie Sie möglicherweise auch?
Wie oft bzw. lange läuft Ihr Fernseher am Tag? Und: Wenn er läuft, sehen Sie überhaupt hin, was dort gerade gesendet wird?
Hören Sie viel Radio? Was hören Sie lieber: Musik oder Sprachsendungen? Nachrichten – Kommentare – politische Features – Hörspiele – Konzerte – Unterhaltungsmusik?
Wie sind Ihre familiären Essgewohnheiten? Essen Sie gemeinsam? Decken Sie dafür einen Esstisch? Unterhalten Sie sich dabei?
Gleich hierzu eine statistische Meldung: Nach Auskunft des Möbel-Einzelhandels ist seit geraumer Zeit ein dramatischer Rückgang der Verkaufszahlen von Esstischen zu beobachten. Das kann man getrost als bildungspolitisches Alarmsignal werten!
Worüber sprechen Sie? Persönliches? Über die Arbeit? Politik? Fußball oder Ihr sonstiger Lieblingssport? Kultur?
Gehen Sie ins Theater? Oder ins Kino? Welche Filme sehen Sie sich an?
Treffen Sie sich mit Freunden zum Gespräch? Zu Hause? Im Vereinslokal? In der Kneipe? Oder nur zum Tanzen in der lauten Disco …?
Ich könnte Ihnen noch viele Fragen dieser Art stellen. Sie können sich diese Fragen auch selbst ausdenken. Sicher werden Sie gemerkt haben, worauf ich hinaus will. Ich möchte, dass Sie sich darüber Gedanken machen, was Sie in Ihrem Leben – neben Ihrer Berufsausbildung – gelernt haben.
Sollten Sie feststellen oder sich eingestehen, dass Sie bisher zu wenig für Ihre Allgemeinbildung getan haben, fangen Sie einfach jetzt damit an. Es ist nie zu spät.
Ich geben Ihnen einen Tipp, wie Sie zum Beispiel das Fernsehen einschränken können:
Versäumen Sie einmal bewusst einen "Tatort" oder eine Folge von "In aller Freundschaft" – und am nächsten Tag prüfen Sie sich ernsthaft und ehrlich daraufhin, ob Sie wirklich etwas vermissen oder das Gefühl haben, etwas versäumt zu haben. Das funktioniert auch mit der Sportschau und sogar mit den Nachrichten.
Und? – Fehlt Ihnen etwas?
Könnten Sie nicht stattdessen endlich einmal wieder mit Ihren nächsten Mitmenschen reden? Mit Ihrem (Ehe-) Partner, Ihren Kindern, einem Freund bzw. einer Freundin?
Finden Sie es heraus! Und nun gebe ich Ihnen Zeit, über alle diese Fragen nachzudenken.
Im nächsten Newsletter erfahren Sie, warum es so außerordentlich wichtig ist, dass Sie sich diese Gedanken machen.
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SKN 03
Heute wollen wir herausfinden, warum es so wichtig ist, mit der Sprache vernünftig und vor allem richtig umgehen zu können.
Vor 35 Jahren noch Utopie, heute Normalität: Schnelle elektronische Information von Mensch zu Mensch – per E-Mail, SMS oder im Chat über soziale Netzwerke. Zeitnah – unmittelbar oder wie man Neudeutsch sagt: real time.
Keine Brieflaufzeiten, keine Denkpausen (über dieses Wort werden wir auch noch nachzudenken haben) – alles sofort! Und wenn es falsch getippt ist, macht nichts, man wird dennoch verstanden, und die Info ist sowieso schnell wieder gelöscht (oder auch nicht, wie wir besorgt feststellen müssen).
Wenn Sie jung genug sind, sind Sie in dieser modernen Kommunikationswelt aufgewachsen. Und jetzt schreiben Sie Ihre ersten Bewerbungen.
Absagen – Absagen – Absagen – obwohl die Wirtschaft brummt – was ist da passiert?
Personalchefs lesen viele Bewerbungen. Ob Sie es glauben oder nicht: Schon der erste Schreibfehler lässt Ihre Chancen dramatisch sinken! Man stolpert beim Lesen einfach nicht gern über Schreibfehler. Und spätestens beim dritten Fehler wird eine Bewerbung zur Seite gelegt.
Für den Bewerber ist die Beherrschung der Schriftsprache von existenzieller Bedeutung!
Immer wieder müssen Sie irgendwo irgendetwas schreiben. Ein Protokoll, einen Arbeitsbericht, eine Mitteilung an Ihren Vorgesetzten, einen Geschäftsbrief, einen formlosen Antrag, einen persönlichen Liebesbrief, einen Lebenslauf, eine Examensarbeit, ein Flugblatt, einen Aufsatz, eine Klageschrift, einen Werbetext, einen Newsletter …
Was glauben Sie, was der Leser bzw. der Empfänger über Sie denkt, wenn er sich immer wieder an Fehlern festhakt, wenn er zuweilen eine Stelle zweimal lesen muss, weil wegen irgendeines Fehlers der Sinn nicht sofort klar wird?
Sie verlieren sofort jede Glaubwürdigkeit, Sie werden nicht ernst genommen, Sie werden disqualifiziert, nein: Sie disqualifizieren sich selbst – und dies alles so schnell und so nachhaltig, dass Sie es unglaublich schwer haben, diesen Eindruck zu korrigieren. Selbst Ihre sonstigen Fähigkeiten werden kaum noch wahrgenommen.
Irgendwann werden Sie nur noch resignieren und sehen sich eines Tages in der Situation, sich über fünf Euro mehr Hartz IV freuen zu müssen.
Jetzt wissen Sie, warum Sprachkompetenz für Sie persönlich so wichtig ist. Im nächsten Newsletter erfahren Sie, welche negativen Auswirkungen ein Mangel an Sprachkompetenz in Gesellschaft und Politik hat.
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SKN 04
"Der Rundfunk ist gefährlicher
als die Atombombe".
Diesen Satz hat Carl-Friedrich von Weizsäcker gesprochen, der Bruder des Alt-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.
Was meint er damit?
Offizielle oder offiziell wirkende Aussagen, wie sie über den Rundfunk gesendet werden, können Panik auslösen. Sie können aber auch Hass und Aufruhr hervorrufen. Worte können zu Völkermord anstiften.
Zu allen Zeiten haben Diktatoren und religiöse Fanatiker die Sprache dazu verwendet, Menschen gegen andere Menschen aufzuhetzen – Nazis gegen Juden, Muslime gegen Ungläubige, Kommunisten gegen Kapitalisten, Katholiken gegen Protestanten … die Liste ist endlos.
In der Geschichte galt und gilt weiterhin:
Es fallen immer erst Worte, bevor Taten folgen.
Wir haben Glück gehabt, dass Thilo Sarrazin sein Anliegen so dumm formuliert hat, dass daraus nur eine längst überfällige Debatte und nicht etwa ein Bürgerkrieg entstanden ist.
Wortwahl und vor allem auch sprachliche Sorgfalt sind wichtige Elemente der Sprachkompetenz. Ein – zugegebenermaßen harmloses – Beispiel für fehlende sprachliche Sorgfalt mit negativen und glücklicherweise nicht eingetretenen Folgen waren viele Publikationen anlässlich des herannahenden Jahres 2000. Damals ging es darum, Computerprogramme ändern zu müssen wegen der nur zweistelligen Speicherung der Jahreszahl in einem Datum. (Sie erinnern sich? – Ich bin Informatiker!)
Viele Fachleute und Journalisten forderten die Programmierer auf, diese Änderungen erst bis zum "Jahrtausendwechsel" fertig zu stellen. Die Katastrophe schien damit unausweichlich, denn der Jahrtausendwechsel fand erst ein Jahr später statt. Anfang 2000 wären somit die alten Programme abgestürzt. Wie wir seit mehr als 20 Jahren wissen, ist damals nichts Schlimmes passiert.
Ein von mir bereits 1997 verfasster Text zu diesem Problem kursierte damals in vielen Firmen und wurde eher als Glosse empfunden – und so war er auch gemeint. Dennoch: Es handelt sich bei diesem Text um ernsthafte Sachverhalte. Sie finden diesen Text unter Jahrtausendwechsel.
Jetzt haben Sie etliche Gründe dafür erfahren, warum Sprachkompetenz für Sie persönlich und für uns alle als Gesellschaft so wichtig ist.
In den nächsten Newsletter-Lektionen werden wir Ihre persönliche Sprachkompetenz genauer unter die Lupe nehmen und daraus eine persönliche Strategie entwickeln.
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SKN 05
Jetzt geht es endlich los mit der Arbeit. Bevor ich Ihnen nun die ersten hilfreichen Tipps gebe, sollten Sie jedoch noch ein paar Gedanken auf Ihren Bildungshintergrund verschwenden.
Es ist für das Verständnis der Newsletter-Lektionen nicht unbedingt wichtig, welche Schulbildung Sie besitzen. Ihre Schulbildung ist allenfalls dafür wichtig, welche Teile meiner Lektionen für Sie von Bedeutung sind und wie schnell Sie die darin enthaltenen Tipps persönlich umsetzen können.
Auf keinen Fall sollten Sie sich selbst von vornherein in eine Schublade stecken. Unsere Gesellschaft ist voll von Menschen, die zwar hochintelligent sind, aber in der Schule nicht mehr erreicht haben, als einen Hauptschulabschluss.
Umgekehrt gibt es promovierte Gelehrte, die mit der Rechtschreibung dermaßen auf dem Kriegsfuß stehen, dass man sich fragt, wie die überhaupt eine Doktorarbeit schreiben konnten (falls sie diese überhaupt selbst geschrieben haben).
Wo Sie stehen, ist für mich nicht wichtig. Ich biete Ihnen einen ganzen Katalog von Maßnahmen an. Sie entscheiden dann selbst, was für Sie wichtig ist.
Beginnen wir zunächst mit Ihrer Aussprache:
In diesen Fragen steckt, wie Sie richtig vermuten, teilweise schon eine Aufforderung.
Für die Minderung von Sprachfehlern kann ich Ihnen keine Ratschläge geben, da mir hierfür die Ausbildung fehlt. Ich empfehle Ihnen, sich einer fachkundigen Person anzuvertrauen. Im Falle des Stotterns kann ich sogar eine persönliche Empfehlung geben: Wenden Sie sich vertrauensvoll an Andreas Starke (www.andreasstarke.de). Diesen Mann kenne ich seit 35 Jahren. Zehn Jahre lang waren wir Kollegen in direkter Zusammenarbeit.
Zum Thema Dialekt sollten Sie wissen:
Je stärker, breiter und ausgeprägter
der Dialekt eines Menschen zu hören ist,
für umso weniger gebildet wird dieser Mensch gehalten.
Ich habe Menschen kennen gelernt, die leiden geradezu darunter, dass sie einen starken Dialekt sprechen und es nicht schaffen, denselben halbwegs zu unterdrücken.
Andere hingegen haben mit ihrem Dialekt kein Problem und pflegen ihren nachlässigen Slang geradezu liebevoll, indem sie nur unter ihresgleichen verkehren und kein Interesse haben, sich weiter zu entwickeln.
Doch so sehr Sie sich auch anstrengen, man wird immer hören, woher Sie kommen. Seien Sie stolz darauf! Das ist ein Stück Persönlichkeit, die Sie von Anderen unterscheidet.
Aber:
Wenn Sie als wichtige oder kompetente Person
wahrgenommen werden wollen,
sprechen Sie unbedingt Hochdeutsch!
Sie können das. Lesen Sie mal laut aus irgendeiner Zeitung oder einem Buch vor. Das klingt vollkommen anders als wenn Sie frei sprechen. Hören Sie sich selbst zu. Benutzen Sie dazu ggf. ein Aufnahmegerät.
Ein kleiner Rest Ihrer Mundart bleibt immer.
Und der macht Sie sympathisch!
Im nächsten Newsletter untersuchen wir, wozu wir sprechen und wie wir Informationen übermitteln und überliefern.
SKN06 |
SKN 06
Kauderwelsch:
Lebewesen kommunizieren miteinander. Sie tun das zum Zweck der Arterhaltung (Nahrungssuche und Fortpflanzung). Die meisten Wesen kommunizieren über akustische Ereignisse, also über eine arteigene "Sprache". Tiere sind bis heute auf ihre zweckgebundene Kommunikation beschränkt (über Delphine wissen wir noch zu wenig). Auch der Mensch hat in der Evolution so angefangen.
Aber der Mensch kann mehr. Er kann abstrakt (= losgelöst von allem Gegenständlichen) denken. Um seine Gedanken seinen Artgenossen mitteilen zu können, musste er eine Sprache entwickeln, die geeignet ist, seine Gedanken so zu beschreiben, dass der Andere sie versteht.
Bis heute ist ihm das nicht gelungen. Diese Tatsache ist unerschöpfliche Quelle immer neuer satirischer oder kabarettistischer Beiträge. Sie ist die Basis aller Missverständnisse, und sie ist nicht zuletzt die Ursache für den ewigen Kampf der Geschlechter.
Und so ist das, womit wir uns unterhalten, eben oft Kauderwelsch, nämlich eine Sprache, die beim Hörer meistens auf Unverständnis stößt, auch wenn er das oft nicht merkt.
"Wie sprechen Menschen mit Menschen? Aneinander vorbei."
(Kurt Tucholsky)
Deutsch:
Natürlich reden wir auch Deutsch miteinander. Es gibt viele Situationen, in welchen sachlich eindeutige Informationen frei von jeglichem Missverständnis mit Worten übermittelt werden. Ich unterstelle sogar, dass dies der häufigste Fall der zwischenmenschlichen Kommunikation ist.
Soweit haben wir uns eben doch schon entwickelt. Aber jetzt treten die ersten Verfallserscheinungen auf: Da werden aus Bequemlichkeit oder Unkenntnis sprachliche Regeln gebrochen. Italiener, Türken und andere Migranten bringen neue sprachliche Elemente in die Kommunikation ein, man gleicht sich an, man versteht sich – und in bestimmten Gegenden entsteht eine eigene für alle beteiligten Gruppen verständliche vereinfachte Sprache.
Kanakisch:
Was hier den multikulturellen Gruppen die Kommunikation erleichtert, wird nun häufig von rein deutschen Gruppen, zumeist der jüngeren Generation, übernommen und von Publizisten satirisch bissig als "Kanakisch" bezeichnet.
Nochmal die Frage: Was sprechen Sie?
Wenn Sie Deutsch sprechen (im Sinne der vorangegangenen Definitionen), können Sie das, was Sie mitzuteilen haben, auch schreiben.
Mit der Schriftsprache neben dem gesprochenen Wort hat der Mensch eine Möglichkeit geschaffen, Information zu speichern und für entfernte oder nachfolgende Artgenossen zugänglich zu machen.
Hier viel mehr als beim gesprochenen Wort ist es außerordentlich wichtig, Regeln einzuhalten, die für Verfasser und Leser gleichermaßen verbindlich sind. Beim Lesen, insbesondere beim zeitlich sehr weit versetzten Lesen gibt es keine Möglichkeit der Nachfrage.
Goethe ist tot.
Er kann uns seinen "Faust" nicht mehr erklären.
Heute wird immer noch geschrieben, verfasst, gedichtet, protokolliert, sogar sehr viel mehr als zu Goethes Zeiten. Die Buchmessen in Frankfurt und Leipzig zeigen immer wieder, dass wir nie in der Lage sein werden, alles zu lesen, was geschrieben wurde – nicht einmal ansatzweise.
Welche Rolle die neuen Medien dabei spielen, werden wir später untersuchen. Jetzt geht es zunächst darum, unsere deutsche Schriftsprache im Hinblick darauf zu betrachten, wie Sie und wir alle dieselbe für unsere Kommunikation fehlerfrei einsetzen.
Denken Sie immer daran: Bei schriftlichen Kontakten werden Sie und Ihre Kompetenz in erster Linie daran gemessen, ob Sie in der Lage sind, einen fehlerfreien Text zu verfassen – auch und gerade dann, wenn Sie keinen "Duden" oder "Wahrig" zur Hand haben.
Im nächsten Newsletter kommen die ersten Regeln zur Rechtschreibung.
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SKN 07
Bis vor kurzem las ich regelmäßig einen Report eines promovierten Publizisten. Thema des Reports ist das Internet. Diesen Report hatte ich abonniert und dafür monatlich einen kleinen Geldbetrag bezahlt.
Dieser Report war sein Geld wert. Jedenfalls, soweit es den Inhalt betraf. Ich musste mir allerdings sehr große Mühe geben, darüber hinweg zu sehen, dass der Verfasser ganz offenbar erheblich mit einer Regel auf dem Kriegsfuß steht, die festlegt, wann man "das" und wann man "dass" schreibt.
Das ist vergleichbar mit einem neuen Auto, für das Sie 20.000 Euro bezahlen und ohne Preisnachlass hinnehmen müssen, dass der Lack an den linken Türen einen langen und dicken Kratzer hat.
Vielleicht halten Sie mich für pingelig. Aber ich erschrecke immer wieder, wenn ich in einem Text über diesen Fehler stolpere, wo ich überhaupt nicht damit rechne – das ist wie ein tiefes Schlagloch auf der Autobahn.
Die Unkenntnis dieser Regel schadet übrigens nicht beim Sprechen. Da hört man den Unterschied nicht. Man denkt es richtig, spricht es aus und muss nicht wissen, wie es geschrieben wird.
Ein genereller Tipp in diesem Zusammenhang:
Trainieren Sie mal, sich beim Sprechen jedes Wort, das Sie sagen, zeitgleich in geschriebener (gedruckter) Form vorzustellen – so, als würden Sie Ihren Text von einem Teleprompter ablesen.
Zugegeben: Sie werden wohl etwas langsamer sprechen. Aber das hat entscheidende Vorteile. Erstens werden Sie wesentlich besser verstanden. Zweitens haben Sie beim Sprechen Zeit, Ihre Gedanken zu ordnen. Drittens hilft Ihnen diese Methode bei der Unterdrückung eines zu starken Dialekts.
Und viertens – ganz bösartig formuliert: Mit dieser Methode reden Sie nicht mehr so viel dummes Zeug. Das kommt daher, dass Sie sich instinktiv genauer überlegen, was Sie sagen.
Menschen, die langsam sprechen, werden für wichtig und gebildet gehalten, und sie erzeugen nicht so viel Aggression beim Zuhörer, weil dieser das beruhigende Gefühl hat, jederzeit zu Wort kommen zu können, falls er etwas einzuwenden hat.
Doch nun zu der Regel, damit Sie sich auch immer die richtige Schreibweise vorstellen:
Kann das Wort "das" ersetzt werden
durch "dieses", "welches" oder "jenes",
so hat es nur ein "s",
im anderen Fall deren zwei: "ss".
Machen Sie gleich eine Übung:
Im nächsten Newsletter erfahren Sie die richtige Schreibweise.
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SKN 08
Zunächst die Lösung der Aufgabe aus dem vorigen Newsletter:
Hatten Sie alles richtig?
Wenn ja, herzlichen Glückwunsch!
Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt noch Gelegenheit haben, die Anwendung dieser Regel miteinander zu üben.
Kommen wir also zu unserer zweiten Regel.
Vorweg eine Bemerkung, die Sie möglicherweise schon von mir irgendwo gelesen haben:
Wenn Sie diese ersten beiden Regeln in all Ihren Texten konsequent befolgen, bekommt jeder Text schon ein professionelles Aussehen. Verstöße gegen diese beiden Regeln fallen am meisten und sofort auf. Alle anderen Fehler sieht man oft erst auf den zweiten Blick.
Ich zeige Ihnen zunächst die häufigsten Regelverstöße:
Sie finden es im Internet fast überall: Ein Formular muss ausgefüllt werden. Links steht der Text, rechts daneben das Feld, in welches die entsprechenden Daten einzugeben sind. Bei der Adresse steht dann immer wieder:
"Strasse:"
Ja und? – denken jetzt viele Leser. Denen fällt dann auch bei der "Schloßallee" nichts auf, genauso wenig wie wenn sie am Ende einer E-Mail "Viele Grüsse" des Absenders erhalten …
Erst wenn sie "daß" lesen, erinnern sie sich dunkel daran: Da war doch was…?
Richtig!
Wie lautet nun diese Regel, für die es noch dazu keine einzige Ausnahme gibt?
Der scharfe S-Laut wird
nach einem kurzen Vokal mit "ss" geschrieben
und nach einem langen Vokal mit "ß".
Doppelvokale (eu, ei, au) sind immer lang.
Wie gesagt: Ohne Ausnahme!
Beispiele für richtige Schreibweise:
Straße, Schlossallee, Fußboden, Fassbier, dass, muss, Maß, Hass, Grüße (besonders oft falsch geschrieben)…
Aber:
Kenntnis, Finsternis, das, was, Apfelmus… bei genauem "Hinhören" ist das "s" auch nicht ganz so scharf wie beim Hass oder Fuß. Und vor der Rechtschreibreform wurde bei diesen Wörtern auch kein "ß" verwendet.
Vorsicht: Der Bus war auch vor der Reform ein Bus. Das Wort ist lateinischen Ursprungs und kommt von "omnibus" – zu Deutsch: "für alle".
Übrigens: Ich persönlich mag das "ß" auch nicht leiden, insbesondere weil es in der GROßSCHRIFT (... sieht ziemlich blöd aus – oder?) nicht existiert. Aber noch ist dieser urdeutsche Buchstabe Bestandteil unserer Rechtschreibung. Die Schweizer sind uns da ein bisschen voraus. Die kennen das "ß" schon nicht, solange ich denken kann.
Und noch etwas – ganz wichtig:
Auf die Rechtschreibkorrektur von Microsoft Word ist kein Verlass! Lösen Sie also die folgenden Aufgaben möglichst ohne Ihren Computer.
Auch für diese zweite Regel habe ich ein paar Übungen für Sie:
Genug zum Grübeln?
Ok. Dann bis morgen!
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SKN 09
Ha-ha-ha !!!
Der letzte Newsletter hat mir unglaublich viel Spa__ gemacht!
Sind Sie reingefallen?
Da waren nämlich einige hässliche Gemeinheiten in den Übungen.
Hier die Lösungen:
Also:
Ich habe Ihnen hier einige Streiche gespielt. Zunächst haben Sie sicher bemerkt, dass sich in den Beispielen auch einige Fälle befanden zum Üben der ersten Regel. Und ganz zum Schluss habe ich Ihnen einen Erbprinzen untergejubelt, der hier eigentlich nichts zu suchen hat.
Wenn Sie das erkannt und richtig korrigiert haben – meine Hochachtung!
Aber freuen Sie sich nicht zu früh: Ich werde Sie irgendwann schon noch reinlegen. Verlassen Sie sich drauf!
So – nun sind wir am Ende der Testphase angelangt. Ich hoffe, Sie hatten etwas Spaß (s.o.) an der Sache und können sich vorstellen, noch weitere Tipps und Tricks zum Umschiffen der Klippen unserer Muttersprache von mir zu erhalten.
Sie werden vieles erfahren, das Sie schon oft gehört haben, bei dem Ihnen jedoch vermutlich nichts auffällt. Sie werden staunen, welchen Blödsinn wir alle (ja, auch Sie – wie auch ich selbst) manchmal reden und schreiben. Selbst Schriftsteller und Journalisten, also Leute, die es eigentlich besser wissen müssten, machen immer mehr und immer öfter haarsträubende Fehler!
Sogar in renommierten Nachrichtensendungen wie Tagesschau oder Heute-Journal kommen immer öfter Fehler vor, wegen derer ein normaler Abiturient ernsthafte Schwierigkeiten bei seiner Deutsch-Zensur zu befürchten hätte.
Und ganz im Ernst: Es gibt – außer mir – immer noch sehr viele Menschen, denen solche Fehler sofort auffallen. An falscher Stelle (zum Beispiel in einer Bewerbung bei der Personalstelle eines Unternehmens) haben diese Fehler verheerende Auswirkungen für den Bewerber.
Wenn Sie am Ende des SKN angelangt sind, werden Sie zum Beispiel Webseiten mit ganz anderen Augen wahrnehmen. Ich werde mich diesem Thema an mehreren Stellen widmen.
Das Internet ist ein gefährliches Pflaster, auch für unsere Sprache (und sicher auch für alle anderen Sprachen).
Wenn es Ihnen gelingt, Andere von dieser Tatsache zu überzeugen, würde sich für Sie sogar eine Verdienstmöglichkeit ergeben, indem Sie als Webseiten-Lektor tätig werden. Lektoren gibt’s wie Sand am Meer, aber auf die Korrektur von Webseiten hat sich noch keiner spezialisiert. Da gibt es sehr viel zu tun!
Ich würde mich freuen, wenn Sie nun mein Angebot annähmen, sich weiter von mir beraten zu lassen. (Für Besserwisser: Das ä ist wegen des hier erforderlichen Konjunktivs). Wenn Sie nichts unternehmen, erhalten Sie keine weiteren SprachKompetenz-Newsletter. Sie müssen den Bezug nicht extra kündigen.
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